Die dreizehnte Fee – Erwachen von Julia Adrian

Die Dreizehnte Fee: Erwachen - Adrian Julia PRODUKTDETAILS: Titel: Die dreizehnte Fee – Erwachen Reihe: Die dreizehnte Fee Autor: Julia Adrian Genre: Phantastisches Märchen in der Jugendbuchliteratur Herausgeber: Neobooks Self-Publishing (ein Projekt der Verlagsgruppe Droemer Knaur) Erscheinungstermin: 15. April 2015 Sprache: Deutsch ISBN: 978-3-7380-2320-6 Format: eBook Seitenzahl: 135 Seiten PRODUKTINFORMATIONEN: Kurzbeschreibung: Ich bin nicht Schneewittchen. Ich bin die böse Königin. Für tausend Jahre schlief die Dreizehnte Fee den Dornröschenschlaf, jetzt ist sie wach und sinnt auf Rache. Eine tödliche Jagd beginnt, die nur einer überleben kann. Gemeinsam mit dem geheimnisvollen Hexenjäger erkundet sie eine Welt, die ihr fremd geworden ist. Und sie lernt, dass es mehr gibt als den Wunsch nach Vergeltung. »Kennst du das Märchen von Hänsel und Gretel?«, frage ich flüsternd. Er braucht mir nicht zu antworten, er weiß, dass nicht alle Märchen wahr sind. Nicht ganz zumindest. Es gibt keine Happy Ends, es gab sie nie. Für keine von uns. Der Verlag über das Buch - DIE BEWERTUNG Meinung: Ein fantastisches Debüt, welches weit mehr birgt als eine märchenhaft anmutende Lovestory. Weit mehr begibt man sich als Leser in die Abgründe der Figuren, erlebt mit ihnen die Grausamkeit, die Liebe, das wahre Sein der Menschlichkeit. Das Cover/Die Gestaltung: Wie ein runder, altmodischer Spiegel, welcher umrankt wird mit prallen, saftigen Brombeeren, so kommt dieses Cover herüber. Golden und Blau, mit fein geschwungenen Elementen, die dennoch den Titel nicht in ein einziges Wirrwarr verfallen, sondern deutlich lesbar lassen. Es wirkt alt und dennoch zieht es einen durch die Fokussierung auf den Titel an, lässt erahnen, dass hier Märchenhafte Elemente auftauchen werden und lässt einen nur allzu schnell in einen Traum verfallen. 2,0/2,0 Punkten Die Sprache/Der Satzbau: Mit einer Sprache, welche mitten ins Herz trifft, bekommt der Leser nicht genug von Julia Adrians Stil. Manchmal wirkt er Märchenhaft, lässt Bilder voller Kindheitserinnerungen in einem aufsteigen und nimmt diese dann, um dem Leser zu zeigen, worauf es wirklich ankommt. So vereint sie den modernen Sprachgebrauch mit dem der Märchen, ohne, dass dies so schwer ins Gewicht fällt, da man den Übergang mit einem rhythmischen Klingen des Satzbaus ohne Zweifel keine Veränderung erkennen kann. Nur hin und wieder, wird, geschuldet durch dieses Märchenhafte, tritt die kitschige Wortwahl einem übermäßig ins Auge, ohne, dass dies aber den Lesefluss stören kann. 1,5/2,0 Punkten Die Figurentiefe/Die Figurenentwicklung: Sie sind Märchenhaft. Sie sind böse. Sie sind gut. Und dennoch haben sie alle genau das gemeinsam, was die Menschlichkeit ausmacht: Sie vereinen all das in sich. Sie bleiben nicht bei einer Grenze stehen, sondern übertreten diese, entwickeln sich somit und gewinnen an Tiefe. Selbst wenn es nur eine kurze Begegnung ist, welche wir als Leser mit dieser Figur haben. Sie alle sind dennoch gebrochen. Sind menschlich. Haben Fehler, haben Hoffnungen und suchen nach Vergebung. Sie bleiben sich treu, selbst wenn sie sich ändern, denn dies ist in ihrem Charakter angelegt und so werden selbst kitschige Szenen zu einer wichtigen Metamorphose, die die Figur wachsen lässt und ihr den Freiraum gibt, sich selbst zu entwickeln. 2,0/2,0 Punkten Der Plot/Der Geschichtsverlauf: Selbst wenn man ahnt, was auf einem zukommt. Selbst wenn sich der Plot in einem Satz niederschreiben lässt, so treten dennoch Wendungen auf, die überraschen. Sie scheinen nicht etwa erzwungen zu sein, um dem ganzen mehr Würze zu geben, sondern sie passen sich perfekt in die vorhergegangenen Handlungen mit ein, die zum Teil von den Figuren aus gehen und zum Teil vom Plot an sich erschaffen wurden. So wirken Figuren und das Voranschreiten des Plots Hand in Hand, ohne trennbar zu sein, da sie einander bedingen, sich aufeinander einstellen und sich gegenseitig den Raum geben sich zu entfalten. 2,0/2,0 Punkten Der Aufbau/Die Nachvollziehbarkeit: Während man als Leser der Reise der Charaktere folgt, lässt sich ein Aufbau erkennen, welcher zum einen ziemlich vorhersehbar ist, somit aber auch nachvollziehbar wird, weil selbst dieser sich in die Figuren und den Plot einreiht, ohne wirklich das aus dem Auge zu verlieren, was dieses Buch zu etwas Besonderem macht: Die überaus menschlichen Figuren, welche weder Schwarz noch Weiß sind, sondern mit all ihren Fehlern und Taten ebenso Vergeltung und Vergebung suchen. So werden nicht nur die Handlungen, sondern auch die Charaktere zu einem nachvollziehbaren Element, sodass alles in einer wunderbaren Wechselwirkung einreiht. 1,5/2,0 Punkten Fazit: Mit 9,0 von 10,0 Punkten vergebe ich all denjenigen die Leseempfehlung, welche sich neben einem modernen Märchen und einer leicht kitschigen Lovestory ebenso auf die Menschlichkeit einlassen können. Denn dieses Buch lebt von den Figuren, die nicht nur eine Seite in sich haben. Sie sind somit ein fantastisches Element, um das Menschlich Sein zu ergründen. Um zu wissen, wie grausam, wie liebevoll, wie reumütig und wie liebevoll Menschen sein können, wenn man sie in dieser Umgebung sein lässt, die Julia Adrian in ihrem Debüt geschaffen hat. So wird man mit diesen lebendigen Charakteren in eine Welt voller Magie, voller Hass und Unterdrückung hineingezogen und erkennt dennoch, dass die Liebe und die Geborgenheit mit wichtige Dinge im Leben sind, neben der Vergebung. An dieser Stelle bedanke ich mich bei der Autorin Julia Adrian und Jennifer Jäger für die Bereitstellung eines Rezensionsexemplars und deren Vermittlung.
Quelle: http://zeilensprung-literatur-erleben.blogspot.de/2015/04/rezension-die-dreizehnte-fee-erwachen.html?m=1